Fugenloses Bad: Ein Überblick über die Möglichkeiten

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Diente es früher lediglich als funktionale Nasszelle, ist das Badezimmer heute ein Wohnraum im Haus, in dem eine wohnliche Wohlfühlatmosphäre genauso gefragt ist wie in anderen Räumen. Anstatt nur schnell mal eben der Körperpflege nachzugehen, ist hier Verweilen, Genießen und Entspannen angesagt. Und ein Ambiente, das ebenso stylish wie praktisch ist. Kleinkarierte Fliesen und schnell verdreckende Fugen können da schnell zum echten Schandfleck werden und wirken oft einfach nicht mehr zeitgemäß. Die Alternative: ein fugenloses Bad. Unser Ratgeber zeigt, welche verschiedenen Möglichkeiten es für ein Badezimmer ohne Fliesen gibt, wie die einzelnen Gestaltungsoptionen funktionieren und mit welchen Kosten man ungefähr rechnen muss.

Weitere Inspirationen bezüglich Boden- und Wandgestaltung im Badezimmer sind in unserem Magazin zu finden.

Fugenlosen Bad: Luxuriöse Badezimmerideen

Die Innenarchitekten von HONEYandSPICE haben wie viele andere verstanden, worauf es bei der modernen und luxuriösen Badezimmergestaltung ankommt. Bäder bzw. Duschen wie in diesem Beispiel von einem fugenlosen Bad lassen uns sofort an einen Wellnessbereich in einem 5-Sterne-Hotel denken – Erinnerungen an den letzten Urlaub werden wach und wir starten gleich viel fröhlicher in den Tag.

Natürlich fragt ihr euch: Was wird ein fugenloses Bad kosten? Wie bei allen anderen Bädern kommt es beim Bad ohne Fliesen darauf an. Eine realistische Einschätzung bekommt ihr von Innenarchitekten oder Badplanern. Es kommt beim Badezimmer ohne Fliesen vor allem auf den Putz für Badezimmer an, denn dieser wird die Kosten erheblich beeinflussen.

Schaut euch aber zunächst unsere Sammlung an Ideen an. Wenn ihr weitere Anregungen für euer Badezimmer sucht, findet ihr hier zahlreiche Einrichtungsideen fürs Bad.

Das perfekte Hängeregal für fugenlose Bäder

Besonders schön für eine Dusche mit Glaswand eignet sich dieses Hängeregal für eure Shampoos und Duschgels. Auch Schwämme und Co. können besonders schön und platzsparend aufbewahrt sowie in Szene gesetzt werden.

Fugenloses Bad: Vorteile

Dass fugenlose Badezimmer immer mehr Fans und Anhänger finden, ist nicht verwunderlich, denn sie bringen zahlreiche Vorteile mit sich. Zum einen überzeugen sie optisch auf ganzer Linie und lassen das Bad gleich viel moderner, großzügiger, aufgeräumter und stylisher erscheinen. Ein weiterer Pluspunkt ist der geringere Pflegeaufwand: Fugenlose Flächen sind deutlich einfacher und unkomplizierter zu reinigen. Das führt uns auch gleich zum nächsten Aspekt, dem verbesserten Hygienestandard. Denn wo keine Fugen sind, können sich weder Verfärbungen oder Verschmutzungen noch Feuchtigkeit und Schimmel festsetzen. Neben all den Unannehmlichkeiten bezüglich Pflege und Instandhaltung nimmt also auch die Gesundheitsbelastung deutlich ab, wenn keine Fugen und anfälligen Fliesenzwischenräume vorhanden sind. Doch fugenlos ist natürlich nicht gleich fugenlos. Es gibt viele verschiedene Methoden, Materialien und Techniken, mit denen man ein Bad ohne Fliesen gestalten kann. Im Folgenden listen wir einige der beliebtesten und bekanntesten davon auf – für einen ersten Überblick über die Fliesenalternativen, die in Feuchträumen zur Verfügung stehen.

Steinspachtel

Steinspachtel besteht aus natürlichen Materialien unterschiedlicher Körnung, welche mit Harz gebunden werden. Diese Komposition eignet sich hervorragend für das Badezimmer, da sie atmungsaktiv ist und Feuchtigkeit optimal verträgt. Optisch überzeugt diese Variante durch eine vielseitige farbliche Gestaltungspalette, durch feine Strukturen und eine besonders lebendige Ausstrahlung. Das Auftragen von Steinspachtel funktioniert ähnlich wie beim Verputzen, wobei sogar die alten Fliesen darunter nicht zwangsläufig entfernt werden müssen. Ein Fachmann kann den Spachtel problemlos auch darüber auftragen. Damit entfällt nicht nur jede Menge Staub und Dreck durch das Herausstemmen der Fliesen, sondern auch ein großer Kostenfaktor. Generell erfordert die Anbringung allerdings entsprechendes Geschick und Erfahrung, sodass man lieber einen Fachmann ranlassen sollte. Was das einzuplanende Budget für eine derartige Neugestaltung des Badezimmers angeht, variieren die Angaben natürlich je nach Qualität des Materials, Arbeitsaufwand, Region, Fachbetrieb und Größe des Bades. Die durchschnittlichen Materialkosten für ein etwa 12 qm großes Bad belaufen sich auf etwa 200 Euro, liegen also ein wenig über dem Preis für Durchschnittsfliesen im mittleren Segment. Hinzu kommen dann noch die eigentlichen Spachtelarbeiten.

Kalkputz

Ebenfalls sehr beliebt im fugenlosen Badezimmer ist die Kalkputzmethode, die mit Natürlichkeit punktet und sich über Jahrtausende bewährt hat. Besonders der sogenannte Tadelakt, ein diffusionsoffener Muschelkalkputz aus Marokko, stellt ein erprobtes und angesehenes Verfahren dar, welches ähnlich funktioniert wie der bereits erwähnte Steinspachtel. Dabei wird der Putz auf einem entsprechend vorbereiteten Untergrund in mehreren dünnen Schichten aufgetragen und anschließend mit einem harten, glatten Stein poliert und verdichtet. Zum Schluss wird die Oberfläche noch mit einer Glätteseife aus Olivenöl überzogen, was sie wasserabweisend und unempfindlich gegen jede Art von Verschmutzung macht. Tadelakt ist also ein 100%iges Naturprodukt und somit sehr wohngesund, nachhaltig und ökologisch. Der Nachteil: Die Methode ist sehr zeitintensiv und die Wand muss später regelmäßig gepflegt und mit spezieller Seife behandelt werden. Möchte man sein Badezimmer in Eigenregie mit Tadelakt fugenfrei gestalten, sollte man pro Quadratmeter etwa 20 Euro Materialkosten einplanen, für ein 12 qm großes Bad also um die 240 Euro. Dazu kommen dann noch die Kosten für Polierstein, Olivenseife, Glättspachtel und Co., die sich grob gerechnet auch noch mal auf um die 100 Euro belaufen dürften. Wer einen Experten zu Hilfe holt, um das Bad mit dieser Kalkputztechnik fugenfrei zu gestalten, muss zusätzlich den (ziemlich hohen) Arbeitsaufwand einplanen.

Kunstharz

Fugenlos, pflegeleicht und robust wird das Badezimmer auch mit Kunstharz, der sich sowohl für die Boden- als auch für die Wandgestaltung eignet. Das synthetische Material ist besonders reinigungsfreundlich, wasserdicht und strapazierfähig und lässt sich – genau wie Kalkputz und Steinspachtel – sogar auf bereits vorhandenen Fliesen auftragen. Wer keine Erfahrung mit der Verarbeitung von Kunstharz hat, sollte für die Umgestaltung des Badezimmers allerdings unbedingt einen Fachbetrieb beauftragen, da dieser Werkstoff sehr anspruchsvoll in der Verarbeitung ist. Will man doch selbst Hand anlegen, bewegen sich die reinen Materialkosten bewegen in etwa im Bereich der beiden bereits gezeigten Varianten, also für unser Beispielbad mit 12 qm in etwa bei ab 200 Euro nur für das Kunstharz, exklusive Werkzeug und weitere Materialien.

Beton Ciré

Beton Ciré ist durch seine sichtbetonähnliche Optik besonders beliebt in modernen und industriell inspirierten Innenräumen. Es handelt sich dabei aber nicht um Beton, sondern um einen polymermodifizierten Feinputz, welcher in zwei Arbeitsgängen aufgebracht wird und nach Versiegelung vollkommen wasserfest ist. Somit ist das Material perfekt geeignet für Feuchträume wie das Badezimmer. Ein weiterer Vorteil: Es kann auf so gut wie jedem festen Untergrund aufgetragen werden und ist in zahlreichen Farbvarianten zu haben. Inklusive Versiegelung und Werkzeug ergeben sich je nach Hersteller, gewünschter Oberflächenbehandlung, Farbvariante etc. reine Materialkosten von ab etwa 300 Euro für das 12-qm-Bad. Wer Profis für die Ausführung anheuert, muss mit 120 bis 180 Euro pro Quadratmeter rechnen, also insgesamt mindestens 1500 Euro einplanen.

Tapete

BAD, mori mori Eclectic style bathroom Sinks

Wer Fugen und Fliesen im Badezimmer umgehen will, kann auch einen ganz anderen Weg wählen und – wie im Wohn- und Schlafzimmer – auf Tapeten setzen. Allerdings dürfen dabei nur spezielle Feuchtraumtapeten zum Einsatz kommen, welche extra für das Badezimmer geeignet sind. Und es sollte niemals direkt im Spritzbereich tapeziert werden, denn auch wasserresistente und abwaschbare Tapeten mit besonderer Beschichtung kommen gegen extrem hohe Feuchtigkeit nicht an. Wichtig: Auch der verwendete Tapetenkleister muss gegen Feuchtigkeit beständig sein. Der Vorteil von Tapeten im Badezimmer betrifft in erster Linie die optische Wandelbarkeit. So steht einem eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten mit unterschiedlichen Farben, Mustern und Strukturen zur Verfügung. Und wenn man sich an einem bestimmten Look sattgesehen hat, ist ein Tapetenwechsel schnell und unkompliziert vollzogen – durchaus auch ohne professionelle Hilfe. Auch die Kosten halten sich bei dieser Variante durchaus im Rahmen. Nach oben sind natürlich keine Grenzen gesetzt, aber eine entsprechende Feuchtraumtapete inklusive Kleister ist bereits ab um die 60 Euro für 12 Quadratmeter zu haben.

Dekorplatten

Eine weitere Alternative zur klassischen Fliese im Bad sind großformatige Dekorplatten. Diese sind in verschiedenen Materialien erhältlich, etwa aus Glas, Acryl oder Aluminium, und können im Badezimmer direkt auf die Wände geklebt werden. So verschwinden alte Fliesenspiegel im Nu unter einer stylishen, neuen Oberfläche. Wie bei Tapeten ist auch hier die Auswahl an Dekoren nahezu grenzenlos und die Platten lassen sich häufig sogar individuell, zum Beispiel mit eigenen Fotos, bedrucken. Besonders beliebt ist diese Variante in Kombination mit den oben genannten Tapeten. Diese kommen dann außerhalb der Spritzbereiche zum Einsatz, während die Dekorplatten zum Beispiel als Duschrückwand fungieren. Zu haben sind die Dekorplatten je nach Material, Druck, Größe etc. etwa ab 100 Euro.

Noch mehr Inspiration und professionelle Experten zum Thema Badgestaltung gibt es hier bei homify.

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